Vollprothetik
Totale Prothesen sind Vollprothesen für den Ober- und Unterkiefer, die aus Prothesenkörpern und Zähnen bestehen und anstelle der fehlenden Zähne und natürlichen Kieferkämmen in die Mundhöhle eingesetzt werden. Die Vollprothese bedeckt im Unterkiefer den gesamten Alveolarfortsatz und im Oberkiefer zusätzlich den Gaumen; es handelt sich um eine rein schleimhautgetragene Plattenprothese. Die Prothesenkörper und Zähne gleichen in Form und Größe den natürlichen Gewebsteilen, da sie deren Funktion übernehmen sollen. Die Vollprothesen liegen mechanisch lose auf den zahnlosen Kiefern und müssen so gestaltet werden, dass sie bei Kaufunktion und Sprechen fest auf den Kiefern liegen bleiben.
Die Gestaltung der Vollprothesen umfasst folgende Einzelmaßnahmen:
- Untersuchung, Analyse, Planung und kieferchirurgische Vorbereitung der Prothesenlager im Ober- und Unterkiefer
- Funktionsabformung als Grundlage zur anatomischen und funktionellen Gestaltung der Prothesenränder und der Prothesenbasis
- Bissregistrierung bei annähender Bestimmung der Gelenkwerte
- Zahnaufstellung nach Prinzipien der Prothesenstatik und der Unterkieferbewegung sowie der Berücksichtigung der ästhetischen und phonetischen Belange
- Gestaltung der Prothesenkörper, zur Stützung der Lippen- und Wangenmuskulatur sowie zur Erhöhung des Prothesenhaltes
- Endprüfung der Prothese unter Funktion, um Gleithindernisse und Druckstellen zu beseitigen